Darm & Verdauung

Darmgesundheit – Darmerkrankungen & Verdauungsstörungen

„Ein gesunder Darm ist die Wurzel aller Gesundheit“ – das wusste schon um 300 v. Chr. der griechische Arzt Hippokrates. Denn unser Darm ist nicht nur für unsere Verdauung zuständig, sondern ist auch zugleich unser größtes Immunorgan und damit für die Abwehr von Krankheiten unentbehrlich.

Der Darm – mehr als nur Verdauungsorgan

Der Darm mit seiner Gesamtoberfläche von 400m2 hat neben der Aufspaltung und Resorption von Nährstoffen auch eine wichtige Aufgabe als Entgiftungsorgan. Fast alle Abfallprodukte unseres Stoffwechsels verlassen den Körper über den Darm. Die Ausscheidungsorgane Niere und Leber sind eng mit dem Darm verbunden.

Das Immunsystem sitzt im Darm

80% des gesamten menschlichen Immunsystems sind im Darm lokalisiert. Damit ist klar, welch zentrale Bedeutung der Darm bei allergischen und immunologischen Erkrankungen hat.
Für die Immunabwehr zeichnen viele verschiedene Bakterien verantwortlich, deren Summe man als Darmflora bezeichnet. Die Besiedlung des Darms mit Bakterien beginnt bereits während der Geburt. Ist unsere Darmflora gesund, herrscht ein Gleichgewicht (Symbiose) zwischen den verschiedenen Bakterien.

Aufgaben der Darmflora

Tagtäglich konfrontieren wir unseren Darm nicht nur mit Nahrung, sondern auch mit einer beachtlichen Menge an Fremdstoffen. Er muss schädliche Bakterien, Viren und Pilze unschädlich machen und somit Infektionen verhindern. Die Mikroorganismen der Darmflora helfen übrigens auch bei der Bildung von Mikronährstoffen, die den Körper ebenfalls vor krankheitserregenden Stoffen schützen. Die Gesamtheit dieser Mikroorganismen bezeichnet man als Mikrobiom. Der größte Teil der Bakterien des Mikrobioms (zirka 38 Billionen) befindet sich im Dickdarm. Die Zusammensetzung des gesamten Mikrobioms ist bei jedem Menschen übrigens einzigartig und verändert sich im Laufe des Lebens!
Ebenfalls im Darm befinden sich zahlreiche Lymphknoten, in denen unter anderem die für die Krankheitsabwehr wichtigen Antikörper gebildet werden.

Dysbiose – Ungleichgewicht im Darm

Als Dysbiose bezeichnet man ein Ungleichgewicht der Darmflora. Dieses Ungleichgewicht kann beispielsweise durch eine falsche Ernährung, Medikamenteneinnahme, Stress oder Krankheiten verursacht werden.
Besteht die Dysbiose länger, kann das Folgen für den Organismus haben, die nach den Erfahrungen der Naturheilkunde von Verdauungsbeschwerden bis zur chronischen Infektanfälligkeit reichen. Man muss es vielleicht nicht ganz so drastisch sagen wie der Arzt Paracelsus („Der Tod sitzt im Darm“), aber dass Krankheiten im Darm entstehen, ist für die Naturheilkunde offensichtlich.

Darm und Immunsystem

Der Darm und das Immunsystem beeinflussen sich gegenseitig. Ist der Darm nicht mehr optimal funktionsfähig, kann das unsere körpereigene Abwehr schwächen. Essen wir beispielsweise etwas Verdorbenes, können giftige Zersetzungsprozesse ausgelöst werden und auf diese Weise das Immunsystem überfordern. Unser Darm ist jedoch auch für psychische Belastungen wie beispielsweise Stress empfänglich. Stress bereitet unseren Körper auf Kampf und Flucht vor, die Blutgefäße ziehen sich zusammen, der Verdauungstrakt wird schlechter durchblutet. Dadurch gelangen auch in die Darmzellen weniger Sauerstoff und Nährstoffe, was ihre Funktion auch in Hinsicht auf die Immunabwehr beeinträchtigt.

Umgekehrt kann es bei einer Abwehrschwäche auch zu Verdauungsproblemen kommen. Erreger können sich bei einem nicht intakten Immunsystem im Darm einnisten und vermehren. Das kann dazu führen, dass wir erkranken.

Die Darm-Hirn-Achse – der Darm als zweites Gehirn

Mittlerweile ist durch Studien hinreichend belegt, was Sprichwörter wie „Schmetterlinge im Bauch“ schon lange gewusst haben: Die Darmflora, das Nervensystem im Darm und das Hirn beeinflussen sich gegenseitig. Diese Verbindung, die über bestimmte Botenstoffe und das autonome Nervensystem funktioniert, nennt man Mikrobiom-Darm-Hirn-Achse.
Psychische Beschwerden wie depressive Verstimmungen, chronische Erschöpfungszustände oder auch Burnout sind sehr häufig mit einer gestörten Darmflora verbunden. Das hat damit zu tun, dass viele Hormone und Neurotransmitter im Darm produziert werden, so unter anderem Serotonin, unser Glückshormon. Kann der Darm das nicht mehr leisten, rutschen wir in einen Kreislauf aus psychischen Missstimmungen.

Mikrobiom-assoziierte Erkrankungen

Mittlerweise ist es auch von der evidenzbasierten Schulmedizin weitgehend anerkannt, dass das Mikrobiom im Darm einen wesentlichen Einfluss auf die Gesundheit des Menschen hat. Veränderungen in der Zusammensetzung und Funktion des Mikrobiom stehen nach den Erfahrungen der Naturheilkunde mit vielen Erkrankungen wie dem metabolischen Syndrom, entzündlichen Darmerkrankungen, Autoimmunerkrankungen und neurologischen Erkrankungen im Zusammenhang.

Leaky-Gut-Syndrom

Unter Leaky Gut versteht die Naturheilkunde einen durchlässigen Darm als Krankheitsursache. Bitte beachten Sie, dass der Begriff Leaky Gut von der evidenzbasierten Schulmedizin nicht anerkannt wird.
Nach Ansicht der Naturheilkunde sind beim Leaky-Gut-Syndrom die verschiedenen Strukturen und Zellen des Darms verändert. Dadurch wird die Schleimhaut durchlässiger und Fremdstoffe wie Gifte, schädliche Bakterien oder noch nicht aufgespaltene Nahrungsbestandteile können in den Körper eindringen. Als weitere Folge können Mangelerscheinungen entstehen.

Reizdarm (Störung der Darm-Gehirn-Interaktion)

Ein Reizdarm ist eine Funktionsstörung des Darms ohne eine feststellbare körperliche Ursache. Studien haben ergeben, dass Infektionen, eine ungünstige Zusammensetzung der Darmflora (Dysbiose), Stress, Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder auch Medikamente eine Rolle spielen können. Frauen leiden übrigens deutlich häufiger an einem Reizdarm als Männer.
Typischerweise treten die Beschwerden morgens nach dem Aufstehen und im Tagesverlauf auf und verschwinden nachts in Ruhe. Charakteristisch sind Bauchschmerzen, die mit Verstopfung, Durchfall, Völlegefühl und Blähungen einhergehen. Stress oder psychischer Druck verschlimmert die Symptome. Müdigkeit, Erschöpfung und Kopfschmerzen sowie Unruhe- und Angstzustände können aufgrund der wechselseitigen Beeinflussung von Darm und Hirn über die Darm-Hirn-Achse entstehen.

Wie kann ich Sie bei Ihrer Darmgesundheit unterstützen?

Ich arbeite in meiner Praxis mit einem ganzheitlichen Fokus. Gerade beim Thema Darmgesundheit ist es mir sehr wichtig, nicht nur die einzelnen Symptome zu sehen, sondern die Zusammenhänge zu erkennen. So setze ich auf stetige Fort- und Weiterbildung, denn gerade im Bereich der Darmgesundheit ist die Forschung sehr aktiv. Ich habe sehr gute Erfahrungen mit einer Darmsanierung, der eine umfassende Stuhl- und Blutanalyse vorangeht, machen dürfen. Untersuchungen auf Nahrungsmittelintoleranzen oder -unverträglichkeiten und eine Ernährungsumstellung können sinnvoll sein.

Bei welchen Darm- und Verdauungsbeschwerden kann ich Sie unterstützen?

  • Verdauungsbeschwerden
  • Darmprobleme
  • Verstopfung (Obstipation)
  • Reizdarm / Störungen der Darm-Gehirn-Interaktion
  • Malabsorptionsstörung (mangelhafte Aufnahme)
  • Maldigestionsstörung (unzureichende Verdauung)
  • Overgrowth Syndrom, OGS, SIBOS
  • Leaky-Gut-Syndrom
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Intoleranzen
  • Histaminose
  • Candida-Belastung
  • CED, Colitis ulcerosa, chronisch entzündliche Darmkrankheit (begleitende Behandlung)
  • Morbus Crohn, Entzündung des Magen-Darm-Traktes (begleitende Behandlung)

Bitte beachten Sie:
Als Heilpraktikerin behandle ich keine mikrobiell bedingten Lebensmittelvergiftungen und auch keine akute bzw. infektiöse Gastroenteritis. Bitte wenden Sie sich in diesen Fällen direkt an Ihren Arzt.

Haben Sie noch Fragen zur Darmgesundheit? Sprechen Sie mich einfach an, ich stehe Ihnen gerne für nähere Informationen zur Verfügung.