Stresserkrankungen

Moderne Stresserkrankungen

Unsere moderne Zeit ist hektisch und sehr leistungsorientiert. Das haben wir alle schon auf die eine oder andere Art erfahren und darunter gelitten. Sicherlich kommt auch Ihnen der Satz „Ich bin im Stress“ sehr bekannt vor, oder? Manche von uns sagen das tagtäglich im Balanceakt zwischen Beruf und Familie. Aber was genau ist denn eigentlich „Stress“?

Aktuelle Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass zu viel Stress krank macht. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat Stress im Beruf zu einer der größten Gefahren des 21. Jahrhunderts erklärt. Aber ist „nur“ Zeit- und Leistungsdruck im Beruf Stress oder gibt es auch andere Formen von Stress?

Was ist Stress?

Das Wort „Stress“ kommt aus der Physik und bedeutet übersetzt „Druck“. Entwicklungsgeschichtlich betrachtet, ist Stress für uns überlebensnotwendig, denn er aktiviert unsere Körperfunktionen bei Bedrohung und macht uns leistungsbereit. Das ist überaus sinnvoll, wenn wir in der Steinzeit einem Säbelzahntiger gegenüberstehen und hellwach sein müssen. In der heutigen Zeit haben wir es aber nur sehr selten mit einem Säbelzahntiger zu tun, unser Stress kommt eher vom Chef im Job, dem eng getakteten Zeitplan in der Familie oder aber auch emotionalen Belastungen wie Trennungen, Todesfälle oder chronischen Krankheiten. Über kurze Zeit kann unser Organismus sehr gut mit Stress umgehen. Wird aus der akuten Bedrohungssituation aber eine länger andauernde, ist unser Organismus überfordert und reagiert mit verschiedensten Beschwerden.

Was kann Stress verursachen?

Stress kann durch sehr viele Faktoren ausgelöst werden. Und nicht nur psychischer Druck wie eben Zeitstress oder Leistungsdruck resultiert auf Dauer in Stress! Unser Organismus reagiert auch auf körperliche Belastungen wie beispielsweise schlechte Ernährung oder zu wenig Schlaf mit Stresssymptomen.

Stressoren, also Dinge, die Stress auslösen, sind auf der psychischen Seite alles, was Angst, Sorgen und Unzufriedenheit erzeugt. Typischerweise gehören dazu Stress am Arbeitsplatz und Arbeitsweg, Prüfungsstress, die Doppelbelastung von Job und Familie und privater Druck wie Probleme in der Beziehung, Umzüge oder der Verlust von wichtigen Menschen.
Auf der körperlichen Ebene sind Belastung durch Leistungssport, schlechte Ernährung, Schlafmangel, chronische Krankheiten oder auch chronische Entzündungen (Stichwort „silent inflammations“) im Körper nicht zu unterschätzende Stressoren.

Die Nebenniere als Regulator

Unsere Nebenniere versucht bei Stress als ausgleichendes Organ zu agieren. Bei körperlicher oder seelischer Anspannung oder Angst werden in der Nebenniere die Hormone Cortisol und Adrenalin gebildet. Diese bewirken eine Erhöhung von Puls und Blutdruck und eine Steigerung der Atemfrequenz. Dafür verlangsamt sich die Verdauung, Energiereserven werden freigesetzt, das Schmerzempfinden sinkt für einen kurzen Zeitraum und alle Sinne werden geschärft.
Bleibt die Entspannung aus, arbeitet die Nebennierenrinde immer weiter. Irgendwann kommt sie an ihre Kapazitätsgrenzen und brennt aus. Dazu führt chronischer Stress – unser Organismus kann die Belastung nicht mehr regulieren. Die Nebenniere kann keine Hormone mehr bilden, unser Hormonspiegel stimmt nicht mehr, wir sind dauermüde und im Burnout gefangen.

Folgeerkrankungen von Stress

  • Auf der körperlichen Ebene können Verspannungen, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Verdauungsprobleme, Tinnitus, Herz-Kreislaufbeschwerden und chronische Infektanfälligkeit entstehen. Die Naturheilkunde sieht auch Erkrankungen wie Neurodermitis und chronische Entzündungen als stressbedingte Erkrankungen. Bei der Neurodermitis geht man beispielsweise auch in der Schulmedizin davon aus, dass Stress akute Schübe verursachen kann.
  • Im geistigen Bereich macht sich Dauerstress mit Konzentrationsmangel oder Vergesslichkeit bemerkbar.
  • Seelisch können ein Gefühl der ständigen Überforderung, Ängste, depressive Verstimmungen oder Gereiztheit auftreten.
  • Die Schilddrüse als wichtiges Element unseres Hormonhaushaltes kann außer Takt geraten. Über- oder Unterfunktionen oder Hashimoto sind mögliche Konsequenzen.
  • Schmerzen können chronisch werden, weil der Körper keinen Reserven mehr hat, gegen sie anzugehen. Entzündungen können sich verselbstständigen.
  • Der Darm als das naturheilkundliche Zentrum unserer Gesundheit kann angegriffen werden. So kann er beispielsweise seine wichtige Funktion als Teil des Immunsystems nicht mehr wahrnehmen. Verdauungsbeschwerden sind eine weitere mögliche Folge von Dauerstress.

Wie kann ich Sie beim richtigen Umgang mit Stress unterstützen?

Viele Stresssituationen sind nicht gänzlich vermeidbar, aber reduzierbar. Wichtig ist es, einen Gegenpol in Form von Entspannung zu schaffen. Ich lege, gerade bei Stresserkrankungen, großen Wert auf eine ganzheitliche Sichtweise, die auch die körperliche Seite miteinbezieht. Dazu kann ich auf modernste Diagnostik zurückgreifen und wir können beispielsweise Ihren Hormonstatus erheben oder weiterführende Blutanalysen durchführen. So können wir dann gezielt mögliche Mängelzustände an Mikronährstoffen auffüllen und Ihnen so zu einer besseren Resistenz auf dem Weg zu weniger Stress verhelfen.

Haben Sie noch Fragen zum Thema Stress und moderne Stresserkrankungen? Sprechen Sie mich einfach an, ich freue mich auf Sie und bin gerne für Sie da.